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Der Patriarch

 

Schauen Sie, wie der Herbst die Bäume in ein glühendes Farbenmeer taucht – ein letztes, prachtvolles Aufleuchten, bevor sie ihre Blätter fallen lassen.

Es ist ein Abschied, ja, aber was für ein würdevoller!

Die Natur lehrt uns, dass Loslassen nicht das Ende, sondern die notwendige Voraussetzung für das Neue ist. Jedes abgefallene Blatt, das nun den Boden nährt, trägt bereits die stille Verheißung des Frühlings in sich.

Christus hat uns gelehrt, dass das Weizenkorn sterben muss, um reiche Frucht zu bringen (Joh. 12,24).

Das farbenfrohe „Sterben“ der Natur ist somit nicht Ausdruck der Hoffnungslosigkeit, sondern ein kraftvolles, von Gott gesetztes Bild für diesen Prozess: Im Vergehen liegt die Saat des Kommenden.

So wie der Baum in seiner scheinbaren Nacktheit bereits die winzigen, schützenden Knospen für das neue Jahr trägt, dürfen wir wissen, dass unser Leben, selbst in Momenten des Verlusts oder der Trauer, in Gott geborgen ist.

Der Tod ist ein Übergang, kein Ende, und die Auferstehung ist die Gewissheit, dass das schönste Leuchten noch vor uns liegt.

 

Wir wünschen Euch / Ihnen allen eine farbenprächtige Herbstzeit!

 

+ Rüdiger Patriarch Scheurich

(Sancta Ecclesia Catholica sui juris)